DIE ERSTE ETAPPE APPENZELL-STEINEGG

Am 1. Mai 1911 wird der Bau der Talstrecke von Appenzell nach Wasserauen in Angriff genommen.
Es zeigen sich mannigfache Hindernisse. Lieferungsverzögerungen behindern den Fortschritt.
 

BAUBEGINN


Am 1. Mai 1911 sind aus Italien die ersten 50 Arbeiter für den Bau der Bahnstrecke von Appenzell bis Weissbad angereist Weitere 200 Gastarbeiter für die Strecke SchwendeWasserauen werden erwartet. Ab Juli sind die meisten von ihnen im Einsatz.

Zuerst werden Schienen für eine Baubahn gelegt. Die "Appenzeller Strassenbahn" (St. Gallen - Gais -Appenzell), stellt eine Dampflok und Güterwagen zur Verfügung.

Immer wieder gilt es, Hindernisse zu überwinden. Streiks in Zürich verzögern zum Beipiel die Lieferung von Rollmaterial und Fahrleitungsdraht.

Am Schwierigsten gestaltet sich der Landerwerb: Der grosse Teil des Baugrunds muss von Privaten erworben werden. Nur wenige sind mit dem Preis einverstanden und lassen sich - in der Hoffnung auf mehr Geld - enteignen. Die Verfügungen der Expropriationskommission werden von zahlreichen Liegenschaftsbesitzern bis an das Bundesgericht weitergezogen. Einem einzigen Anwalt sind nicht weniger als neun entsprechende Streitfälle zur Vertretung übertragen worden.

BAHNHOFE UND STATIONEN

Noch nach der Inbetriebnahme der Bahnstrecke bleiben viele Prozesse hängig. Am 11. November 1912 erscheint sogar eine Abordnung des Bundesgerichtes in Appenzell um in zwei Streitfällen Augenschein zu nehmen.

Die Endstation in Appenzell entwickelt sich zur "unendlichen Geschichte". Eine definitive Einfahrt in den Bahnhof Appenzell ergibt sich erst 1924. Bis dahin dient ein Provisorium auf dem Areal der heutigen Motorfahrzeugkontrolle.

Das folgende Bild zeigt das 1912 schliesslich - und vorläufig - realisierte Provisorium.

Die Haltestelle Steinegg erhält anfänglich keine Gebäulichkeiten. Die Billette werden im Restaurant Rössli ausgegeben.